Montag, 21. Mai 2018

21.05.2018
Hessenpokal-Finale (D)
TSV Steinbach - Hessen Kassel 2:0
Herrenwaldstadion (Stadtallendorf)
3.300 Zuschauer
Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnen immer die Falschen. Nach Koblenz vor zwei Wochen war es wieder einmal ein Tag, der herausragend hätte werden können. Tolles Wetter, unfassbar viele Kasseler Fans, exzellente Stimmung, aber dann präsentiert sich die Mannschaft so dermaßen miserabel, dass man es wieder einmal darauf schieben muss, dass sie unbedingt alles geben wollte und dann mit dem Druck nicht umgehen konnte. Keine einzige richtige Chance konnte herausgespielt werden, alles war halbherzig und unvollendet. Deprimierend!
Der Gegner im Endspiel war der TSV Steinbach, der mit Matthias Mink einen Trainer hat, der vor drei Jahren mit Kassel Hessenpokalsieger wurde. Das ist so ein Typ Trainer, der genau weiß, wie man an diese wichtigen engen Spiele herangehen muss und sie dann auch fast immer gewinnt. Dafür versagt er dann bei den normalen Spielen gegen die kleineren Teams. Beim KSV ist es mittlerweile umgekehrt. Heimspiele gegen Völklingen oder Walldorf werden nicht mehr verloren, aber dafür sind die Löwen nicht mehr voll da, wenn es drauf ankommt.
Man kann darüber streiten, ob das Herrenwaldstadion ein guter Ort für dieses Spiel war. Es war nahezu ausverkauft und in Kassel wurde ein Public Viewing angeboten, weil die Karten für die Kasseler Blöcke schnell ausverkauft waren. Das wäre zum Beispiel in Fulda eher kein Problem geworden. Was aber wirklich fatal war, dass den Steinbachern nicht nur der größere Block auf der Gegengerade zugesprochen wurde, sondern auch im Stehplatz-Bereich auf der Hauptseite eigentlich nur "Steinbach und neutral" zugelassen wurde.
Man musste am Eingang tatsächlich noch diskutieren oder alternativ mithilfe einer Jacke kurz neutral werden. Zum Glück schafften es am Ende aber doch alle Kasseler irgendwie ins Stadion, vorbei an sinnlosen Zäunen und nervenden Ordnern, sodass der neutrale Bereich zum großen Teil in Kasseler Hand war, während bei den Steinbachern noch Platz war. Glückwunsch jedenfalls an den TSV zum Pokalsieg. Nach Siegen gegen Offenbach, Wehen-Wiesbaden und Kassel haben sie sich den DFB-Pokal mehr als verdient, auch im Vergleich zu anderen schwach besetzten Witz-Pokalen, in denen teilweise nur ein Regionalligist mitspielt, wenn überhaupt.

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