Sonntag, 13. Mai 2018

13.05.2018
6. Liga (D)
BFC Preussen - BSV Al-Dersimspor 3:3
Preußenstadion Malteserstraße (Berlin)
80 Zuschauer (10 Gäste)
Fußball in Berlin ist etwas ganz tolles. Es gibt so viel Auswahl an interessanten Stadien, dass man immer wieder zurückkehren und etwas Neues entdecken kann. Diesmal ging es zum BFC Preussen in den Berliner Süden. In deren Stadion stimmt jedes Detail: Wunderbare Stehtraversen, eine eckige Kurve unter Bäumen, eine von Hand bediente Anzeigetafel, Bratwurst für zwei Euro, eine Sammelbüchse fürs Adventssingen, Geschenke an die Frauen zum Muttertag und generell die Menschen, echte Amateurfußball-Originale, die mit Leidenschaft bei der Sache sind.
Das Wetter war gigantisch und ich holte mir schon wieder einen Sonnenbrand, nur um in den folgenden Regentagen wieder blass zu werden, ein merkwürdiges Frühjahr. Zur vollkommenen Idylle fehlte nur noch ein tolles Spiel und auch das wurde den Besuchern geboten. Der BFC führte zur Halbzeit mit 3:0 vielleicht etwas zu deutlich, denn die Gäste, die noch Punkte für den Klassenerhalt in der Berlin-Liga benötigen, waren gar nicht so schlecht. Mit dabei war jedenfalls das ein oder andere Traumtor, das ich gerne nochmal in der Wiederholung gesehen hätte.
Im zweiten Durchgang kamen die Gäste aus Kreuzberg, die die Friedenstaube im Logo tragen, doch noch einmal kampfeslustig aus der Kabine. Es fiel das 3:1 und Mitte der zweiten Halbzeit sogar das 3:2. Mit dem eigentlich klaren Rückstand hätten sich andere Teams wohl einfach aufgegeben, aber Dersimspor drängte sogar noch auf den Ausgleich. Leider hatte der Schiedsrichter das Spiel mit mehreren Minuten Verspätung angepfiffen und das, obwohl ich pünktlich nach dem Abpfiff gehen musste, um meinen achtstündigen Heimweg anzutreten.
Das führte dazu, dass ich nach zwei von vier Minuten Nachspielzeit das Sportfeld verließ, um einen direkt vor dem Stadion abfahrenden Bus zu nehmen, den ich geradeso bekam. Im Bus hörte ich den Schlusspfiff und freute mich, dass ich nichts verpasst hatte. Wenig später erreichte mich eine aufgeregte SMS, in der von einem 3:3 in letzter Sekunde berichtet wurde. Das passte nicht zu dem, was ich aus dem Bus mitbekommen hatte und so tat ich es als kleinen Scherz ab, auf den ich müde lächelnd natürlich nicht herein fiel. Stunden später klappte mir dann die Kinnlade herunter, denn ich prüfte mehrere Quellen und alle behaupteten, dass tatsächlich noch das 3:3 gefallen war. Unglaublich, was für ein Wahnsinn!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen