Sonntag, 14. Januar 2018

14.01.2018
Testspiel (D)
Schwarz-Weiß Wiesbaden - SpVgg Hochheim 3:3
Sportanlage Rheinhöhe, KR1 (Wiesbaden)
30 Zuschauer (5 Gäste)
Die Sportanlage Rheinhöhe besteht aus drei Kunstrasenplätzen, die von Schwarz-Weiß, Blau-Gelb und VfR Wiesbaden bespielt werden. Der Platz von Schwarz-Weiß hat mit drei Stufen den besten Ausbau, ein kleines Gebäude schützt zudem ein bisschen vor dem Wind. Am heutigen Sonntag empfing man den eine Klasse höher spielenden Neuntligisten SpVgg Hochheim zum Testspiel. Nach einem 1:3-Pausenrückstand konnte Schwarz-Weiß noch zum 3:3-Endstand ausgleichen. Zudem gab es mehrere Aluminiumtreffer auf beiden Seiten.
Einen gewissen Unterhaltungsfaktor bot der Schiedsrichter, der lautstark seine (Fehl)entscheidungen kommentierte. "Er trifft erst mit dem Kopf und dann den Mann. Das gehört zum Fußball dabei!" Angenehm war, dass eine kleine Verpflegungsstelle geöffnet hatte, wo den frierenden Zuschauern Rindswurst mit einer Scheibe Brot für 2 Euro gereicht wurde. Sicherlich kein Highlight, aber besser als nichts. Abhaken und noch zwei Mal für die anderen beiden Plätze wiederkommen...

Sonntag, 7. Januar 2018

07.01.2018
3. Liga (P)
SG Sacavenense - CD Mafra 1:0
Campo do Sacavenense (Sacavém)
250 Zuschauer (50 Gäste)
Die dritte portugiesische Liga ist zu dieser Saison mal wieder umstrukturiert worden. Man spielt jetzt in fünf Gruppen, was aus meiner Sicht eine ganz gute Idee ist. Ganz vorne an der Tabellenspitze der Gruppe D steht CD Mafra, die einst Sympathiepunkte bei mir sammelten durch eine sehr schöne Sportanlage und ein paar positiv verrückte Fans. Nach knapp vier Jahren freute ich mich nun sehr darauf, sie wiederzusehen. Zum Spitzenspiel gastierte Mafra in Sacavém, einem Ort, der unmittelbar an Lissabon grenzt und mit dem Zug gut zu erreichen ist.
Nun lag es an Sacavenense, auch ein paar Sympathiepunkte zu sammeln und das gelang ihnen problemlos. Zunächst einmal punkteten sie durch das Stadion. Zwei schöne Tribünen, die eigentlich beide den Mitgliedern vorbehalten waren, aber im Gegensatz zu manch anderem Sportplatz wurde hier nicht kontrolliert, sodass man sich frei bewegen konnte. Die Gäste bekamen die Hälfte der Gegentribüne, die durch einen Zaun getrennt wurde, aber auch dort konnte ich durchspazieren. Ein besonderes Highlight war die Spielertreppe. Ein Traum.
Womit ich allerdings gar nicht gerechnet hatte, war eine Fanszene. Doch tatsächlich wurde eine Fahne geschwenkt und eine kleine Gruppe sang fröhlich vor sich hin. Große Erfolge konnte der Verein noch nie feiern. Seit 2014 ist Sacavenense drittklassig, vorher dümpelte man auch schonmal in der 6. Liga herum. Dass sich da trotzdem ein paar Jungs zusammentun und was auf die Beine stellen, finde ich stark. Auch bei Mafra waren erfreulich viele Fans mit Fankleidung anwesend, ohne sich allerdings lautstark bemerkbar zu machen.
Das Duell des Vierten gegen den Ersten war ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften spielten auf Sieg, doch zunächst traf nur Sacavenense kurz vor der Halbzeit zum 1:0. Der ganz große Druck von Mafra in der zweiten Halbzeit blieb aus, doch trotzdem hatte man die große Chance zum Ausgleich: In der 87. Minute gab es einen Elfmeter. Das kannte ich doch schon von Benfica gegen Sporting. Und auch Setúbal gegen Estoril wurde kurz vor Schluss per Standardsituation auf Unentschieden gestellt. Doch diesmal kam es anders: Der Elfmeter wurde gehalten und Sacavém jubelte über einen Sieg gegen den Spitzenreiter.

Donnerstag, 4. Januar 2018

04.01.2018
1. Liga (P)
Vitória Setúbal - Estoril Praia 2:2
Estádio do Bonfim (Setúbal)
3.374 Zuschauer (50 Gäste)
Das Abstiegsgespenst trieb sich in der ersten Januarwoche in Setúbal herum. Die heimische Vitória empfing Estoril Praia zum Duell Letzter gegen Vorletzter. Abgeschlagen sind beide Mannschaften noch längst nicht, aber trotzdem wird es Zeit zu punkten, um das Gespenst in den Norden des Landes zu schicken, wo es noch einige Kandidaten gibt, die sich auch Gedanken um den Ligaverbleib machen müssen. Die portugiesische Liga ist in den entscheidenden Tabellenbereichen extrem spannend, auch wenn sie dafür nicht besonders ausgeglichen ist.
Der Eintritt war frei, es gab die Tickets einfach kostenlos. Vielleicht auch deshalb, um zu diesem wichtigen Spiel besonders viele Zuschauer zu mobilisieren. Mit mehr als 3.000 Stadiongängern kann man in dieser Tabellenregion tatsächlich schon von einer guten Zahl sprechen. Die Fanszenen, jeweils mit etwa 50 Leuten am Start, positionierten sich in Randlagen und sorgten für ein wenig Stimmung in diesem schönen alten Stadion, in dem man gerne mal eine Zeitreise machen würde in eine Epoche, in der hier mal alle Tribünen geöffnet waren.
Der Videobeweis, der so gar nicht an einen nostalgischen Ort wie diesen passte, verhinderte ein Tor in der ersten Hälfte. Die vier Treffer fielen daher alle im zweiten Durchgang. Zuerst zwei Mal Setúbal, das somit schon wie der sichere Sieger aussah, doch dann traf auch Estoril noch zwei Mal ins gegnerische Netz. Wie schon am Vortag fiel der Ausgleich ganz kurz vor Schluss und wiederum nutzte dieses Ergebnis keinem von beiden so wirklich. Aber wiederum gilt: Die Saison ist noch lang, man befindet sich hier immer noch in der Hinrunde. Ich würde beiden Vereinen den Klassenerhalt gönnen.

Mittwoch, 3. Januar 2018

03.01.2018
1.Liga (P)
SL Benfica - Sporting CP 1:1
Estádio da Luz (Lissabon)
61.996 Zuschauer (5.000 Gäste)
Kann das Jahr schöner starten als mit einem Derby? In Lissabon trafen wieder einmal Benfica und Sporting aufeinander und wieder einmal ist das Duell auch sportlich extrem brisant, da sich die beiden Lissabonner Mannschaften mit dem FC Porto in einem engen Dreikampf um die Meisterschaft streiten. Im Gegensatz zu den Vorjahren steht diesmal allerdings Sporting etwas besser da als Benfica. Bei einer Niederlage hätten die Gastgeber schon sechs Punkte Rückstand auf die beiden Rivalen. Dementsprechend mussten sie heute etwas liefern.
Der Anpfiff ertönte zu später Stunde um 21:30 Uhr Ortszeit. Die Stimmung war hervorragend. Man spürte es knistern, alle waren heiß auf das Spiel. Damit sind weniger die aktiven Fanszenen gemeint, die eher durchschnittliche Leistungen brachten. Benfica war optisch wie gewohnt eher minimalistisch unterwegs. Akustisch war bei beiden Lagern Luft nach oben. Aber dafür rastete das Sitzplatz-Publikum immer wieder aus. Man hatte das Gefühl, dass alle gekommen waren, um mit ihrem Team mitzufiebern und nicht, weil es cool ist, mal beim Derby dabeigewesen zu sein.
Benfica hatte die Chancen, aber Sporting machte das Tor. 1:0 zur Halbzeit. Und als es gerade so aussah, als könnten die Grün-Weißen einen schmeichelhaften Sieg einfahren, bekam Benfica in der 87. Minute noch einen Handelfmeter zugesprochen. Der Strafstoß wurde verwandelt und so stand es am Ende Unentschieden, was dem zeitgleich siegreichen FC Porto am meisten half. Für mich als neutralen Beobachter ein schöner Start ins neue Jahr: Das zweitteuerste Spiel meines Lebens, dafür aber auch mit den zweitmeisten Zuschauern - und das zur spätesten Uhrzeit, zu der ich jemals ein Spiel live gesehen habe.