Dienstag, 31. Oktober 2017

31.10.2017
8. Liga (D)
Schierstein 08 - SV Erbenheim 2:5
Sportplatz Am Zehntenhof (Wiesbaden)
160 Zuschauer (45 Gäste)
Am Reformationstag waren sehr viele Spiele zeitgleich angesetzt, sodass man die Qual der Wahl hatte. Ich entschied mich für Schierstein, ohne hohe Erwartungen zu haben. In erster Linie ist die Busverbindung sehr gut. Man steigt einfach am Mainzer Hauptbahnhof in die Linie 9 und fährt sie einmal komplett durch, bis man im Wiesbadener Stadtteil Schierstein quasi direkt neben dem Sportplatz landet. Zwischendurch hofft man natürlich, dass kein persönlich bekanntes Gesicht aus dem realen Leben in den Bus steigt, dem man erklären muss wo man gerade hinfährt.
Die ehrliche Auskunft wäre dann nämlich gewesen: Zum Tabellenletzten der achten Liga und sowas verstehen die normalen Menschen nicht. Wie kann man seinen Feiertag nur so vergeuden? Aber für alle Freunde des Amateurfußballs wurde es wieder mal ein Fest! Als ich aus dem Bus stieg, hörte ich schon die Vereinshymne durchs Viertel schallen. Am Eingang gab es eine schöne Eintrittskarte, die Bratwurst war eine der besten im Rhein-Main-Gebiet und dann hingen sogar vier Zaunfahnen. Das war deutlich mehr als man hier erwarten durfte.
Der Sportplatz ist auf einer Seite mit vier Stufen ausgebaut. Leider wird auf Kunstrasen gespielt, aber das ist dann auch schon der einzige Kritikpunkt einer ansonsten wirklich empfehlenswerten Anlage. Leider hakt es sportlich ziemlich. Spiele von Schierstein sind fast immer torreich, allerdings mit deutlicher Neigung zu Gegentoren. Diesmal gab es ein 2:5 und der Klassenerhalt rückt schon im Oktober in weite Ferne.

Sonntag, 29. Oktober 2017

29.10.2017
7. Liga (D)
VfR Kirn - SG Hüffelsheim 3:1
Sportzentrum Loh (Kirn)
148 Zuschauer (40 Gäste)
Wieder einmal galt es einen Berg zu besteigen, um dort mit einem Fußballspiel belohnt zu werden. Das Stadion liegt ziemlich genau 100 Meter höher als der Bahnhof. Der Weg dazwischen führt durch einen Wald und ist zwischenzeitlich nicht mal wirklich ein Weg. Außer meinem Freund Google Maps, der mir diesen Schleichweg empfohlen hatte, war wohl noch nie jemand dort. Bemerkenswert, dass ich es nach einer knappen Stunde geradeso pünktlich zum Anpfiff schaffte. Wer wollte, nahm sich einen Stuhl im Vereinsheim und dann ging's los.
Das Stadion gefällt mir. Auf den beiden Geraden gibt es jede Menge Stehplätze und auch einige Sitzbänke. Direkt am Eingang hat man die Möglichkeit, hinter einem Tor deutlich erhöht zu stehen und einen guten Überblick zu haben. Für die Regentage fehlt leider ein Dach, aber dafür hat man aus dem Vereinsheim heraus einen guten Blick aufs Feld und kann zur Not auch dorthin ausweichen. Bratwurst und eine Rote Wurst gab es für jeweils zwei Euro - absolut sympathischer Tiefpreis! Da schlug ich gerne doppelt zu. Kurzum: Eine Sportanlage, auf der man sich wohlfühlt.
Auf dem Rasen gönnte ich dem VfR sodann auch den Heimsieg. Nach einer starken ersten Hälfte, nach der es allerdings nur 1:1 stand, ruhte Kirn sich ein wenig aus und hätte sich über Gegentore nicht beschweren dürfen. Am Ende drehten sie aber nochmal auf und stellten auf 3:1. Nach dem Spiel wurde es am Tag der Zeitumstellung schnell dunkel, sodass ich die befestigte Straße anstelle des Waldes wählte. Nach etwa zwanzig den Berg hinab fahrenden Autos (allesamt Stadionbesucher) stoppte ein Wagen für mich und ein älterer Herr brachte mich direkt zum Bahnhof, wo drei Minuten später ein Zug für mich einfuhr. So geht's also auch.

Samstag, 21. Oktober 2017

21.10.2017
4. Liga (D)
FSV Frankfurt - Hessen Kassel 4:1
Stadion am Bornheimer Hang (Frankfurt)
1.899 Zuschauer (250 Gäste)
Es war mein elfter Besuch am Bornheimer Hang - und das elf Jahre nach dem Erstbesuch. Kein anderes Stadion außerhalb Kassels habe ich so häufig besucht. Die Ausflüge unterschieden sich allerdings extrem, was den Spaßfaktor angeht. Vor elf Jahren stieg Kassel hier in die Regionalliga auf. Es folgten weniger emotionale Auftritte gegen die zweiten Mannschaften der Eintracht und des FSV Frankfurt und nun zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Duell gegen die Erste der Bornheimer. Das ging aus Kasseler Sicht komplett schief. Mit 1:4 unterlagen die Löwen.
Die Fanblöcke der beiden Vereine waren in etwa gleich groß, die Kasseler allerdings deutlich lauter. Umso putziger, dass sich die FSV-Fans per Spruchband über die Kasseler Kurve lustig machten. So richtig voll wurde es im Heimbereich erst, als dort unvermittelt die Polizei einmarschierte. Vorher waren einige Böller gezündet worden und es kam innerhalb und außerhalb des Stadions zu einigen Attacken und Laufeinheiten auf beiden Seiten. Prognose: Beide Vereine werden mit Ach und Krach die Liga halten. Dann könnte es in Zukunft ein nettes Duell auf Augenhöhe werden.

Sonntag, 15. Oktober 2017

15.10.2017
8. Liga (D)
FVgg 06 Kastel - 1.FC Naurod 1:0
Stadion an der Witz (Wiesbaden)
100 Zuschauer (30 Gäste)
Mehr als sechs Jahre liegt mein Erstbesuch auf dieser Anlage zurück. Doch damals war Winter und es wurde auf dem Kunstrasen nebenan gespielt. Also kehrte ich mehrmals im Sommer zurück, um den Rasenplatz zu besuchen. Doch immer wieder wurde ich enttäuscht: Kein Spielbetrieb auf dem Hauptplatz. Der Rasen musste erneuert werden und einmal bekam ich sogar eine kleine Einführung in die Rasenpflege, als mir im Detail erklärt wurde, warum man noch nicht wieder auf dem Rasen spielen könne. Doch die Leidenszeit hat ein Ende: Die FVgg spielt wieder auf Rasen!
Der Sportplatz liegt nur drei Kilometer von meiner Haustür entfernt. Einmal über den Rhein und schon ist man da - in einem Mainzer Stadtteil auf hessischem Boden. Das Stadion gehört zu den schönsten in der Region. Die putzige Sitzplatztribüne mit den 26 blauen Sitzschalen und die maroden Stufen hinter dem Tor haben es mir besonders angetan. Die besten Zeiten des Vereins liegen leider schon weit zurück. Vor etwa 40 Jahren spielte man in der Oberliga auch gegen den KSV Hessen und ich kenne Menschen, die behaupten, damals hier dabei gewesen zu sein.
Nun heißt der Alltag in Kastel Achtklassigkeit. Völlig verdient gewannen die Gelb-Schwarzen mit 1:0 gegen Naurod und ließen sich mit dem Siegtreffer bis zur 80. Minute unnötig viel Zeit. Es lag allerdings schon auch ein bisschen am Schiedsrichter, der sich über 90 Minuten den Unmut beider Mannschaften erarbeitete und mehrere fällige Strafstöße verweigerte. Zur Krönung pfiff er das Spiel ab, als Kastel, nachdem der Torwart schon verladen wurde, mit dem nächsten Schuss wohl das 2:0 erzielt hätte. Aber das gab es ja am Wochenende auch höherklassig, viele Grüße nach Bielefeld.