Mittwoch, 23. August 2017

23.08.2017
4. Liga (D)
Hessen Kassel - Schott Mainz 4:1
Auestadion (Kassel)
1.700 Zuschauer 
Bemitleidenswerter Jonas Raltschitsch! Der Abwehrspieler von Schott Mainz schaffte das Kunststück, in einem Spiel gleich zwei Eigentore zu schießen und Kassel somit im Alleingang auf die Siegerstraße zu befördern. Später am Abend gab es allerdings auch noch echte Löwen-Tore zu bewundern, darunter ein herrlicher Fallrückzieher von Sebastian Szimayer. Und so scheint es nur eine Frage von wenigen Spielen zu sein, bis der KSV seinen heutigen Gegner in der Tabelle überholen wird. Für die Mainzer wird es eine ganz schwere Saison.
Während ich als Wahl-Mainzer am Nachmittag gemütlich mit der Eisenbahn aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt nach Nordhessen angereist war, stand der TSV Schott auf der Autobahn im Stau, sodass die Partie spontan eine halbe Stunde später angepfiffen wurde. Umso länger hatten die Kasseler Fans Zeit, sich auf das Spiel einzustimmen und Bier zu trinken. Das wirkte sich auf die Stimmung aus. Bei perfektem Wetter - nicht zu warm und nicht zu kalt - herrschte überall gute Laune und die Gesänge schallten in hoher Lautstärke durch das weite Rund.

Sonntag, 20. August 2017

20.08.2017
4. Liga (D)
Kickers Offenbach - Hessen Kassel 1:0
Bieberer Berg (Offenbach)
7.313 Zuschauer (270 Gäste)
Mit 7:2 ging das Eckballverhältnis klar an Kassel, ansonsten gab es in Offenbach leider nichts zu holen. Der OFC gewann verdient, ohne aber zu glänzen und mischt nun in der Spitzengruppe mit. Auf den Rängen beteiligten sich beide Fanlager an den Protesten gegen den DFB inklusive der bekannten Wechselgesänge. Danach konzentrierten sich die Kurven aufs Spiel und es blieb bemerkenswert friedlich untereinander. Die gegenseitigen Beschimpfungen erreichten lediglich ein normales Maß. Von den wüsten Pöbeleien der letzten Duelle war nichts zu sehen.
Bei meinem fünften Besuch in Offenbach habe ich endlich entdeckt, dass es schlauer ist, mit der S-Bahn nach Bieber zu fahren anstatt nach Offenbach-Ost. Dort läuft man kürzer und recht idyllisch zum Stadion und saugt viel besser die Fußball-Atmosphäre auf, weil auf dem Weg ausschließlich Fans unterwegs sind und kein normaler Straßenverkehr herrscht. Und OFC-Fans angucken macht Spaß. Vielen sieht man an, dass die goldenen Zeiten ein paar Jahrzehnte zurückliegen. Offenbach ist schon besonders Old School. Die Fanszene verzichtet fast vollständig auf Fahnen, bei Klatscheinlagen macht fast niemand mit und dennoch ist es mitunter laut und brachial. Das alles könnte durchaus viel Charme haben, wenn es doch bloß im alten Stadion passieren würde, wo es so gut hingepasst hat und nicht in der neuen Arena. Die minimiert den Kult-Charakter doch deutlich.

Samstag, 19. August 2017

19.08.2017
4. Liga (D)
Schott Mainz - SSV Ulm 1:1
BZA Mombach, KR1 (Mainz)
600 Zuschauer (50 Gäste)
Schott Mainz ist in die Regionalliga aufgestiegen und hat im Sommer nicht etwa sein eigenes Stadion aufgebessert, sondern das von Fortuna Mombach. Die Anlage liegt nur wenige Meter vom Schott-Sportzentrum entfernt und wirkt eher wie eine große Freizeitanlage. Es gibt ein Beachvolleyballfeld, Torstangen für American Football und nebenan ein Freibad. Dass hier nun Regionalliga geboten wird, ist schon gewöhnungsbedürftig. Aber man hat auf der einzigen für Zuschauer zugelassenen Seite einen Gästekäfig errichtet und damit die wichtigste Anforderung erfüllt.
Bei Risikospielen soll trotzdem ins Bruchwegstadion ausgewichen werden. Das Duell mit dem SSV Ulm zählte offensichtlich nicht zu den gefährlichen Partien und nachdem ich mir die Umbaumaßnahmen angesehen habe, bin ich guter Dinge, dass auch Kassel hier wird spielen können - und dann hoffentlich auf dem (Kunst!)-Rasen und den Rängen ein besseres Bild abliefert. Das war nun nicht gerade ein Feuerwerk der Ulmer Spatzen. Auf dem Rasen quälten sich die beiden bisher punktlosen Teams zu einem Unentschieden und außerhalb herrschte keine Stimmung bis auf ein paar vereinzelte Rufe.

Donnerstag, 17. August 2017

17.08.2017
8. Liga (D)
VfR Groß-Gerau - VfR Rüsselsheim 3:0
VfR-Stadion, KR (Groß-Gerau)
150 Zuschauer (30 Gäste)
Eine seriöse Quelle hatte das Nachholspiel des VfR Groß-Gerau gegen Rüsselsheim auf dem Rasenplatz angekündigt, was sich leider als Ente herausstellte. Gespielt wurde nebenan auf dem Kunstrasenplatz. Der Hauptplatz mit seiner schönen Tribüne befindet sich leider tatsächlich in keinem guten Zustand und auch wenn die Linien frisch gezogen wurden, gehe ich nicht davon aus, dass man im richtigen Stadion demnächst ein Spiel zu sehen bekommt. Immerhin hat der Kunstrasenplatz ein paar Stufen zu bieten.
Der heimische VfR hatte den Aufstieg in der vergangenen Saison nur ganz knapp verpasst und scheint auch in dieser Spielzeit einiges drauf zu haben. Tolle Kombinationen wurden dem Publikum geboten. Die Gäste fielen durch übertriebene Härte und andere Unsportlichkeiten auf. Mitte der zweiten Halbzeit ging die Sonne unter und die Zuschauer wurden von zahlreichen Mücken angegriffen, sodass weit mehr als die Hälfte der Besucher von ihren Plätzen flüchtete.

Samstag, 12. August 2017

12.08.2017
4. Liga (D)
Hessen Kassel - VfB Stuttgart II 2:2
Auestadion (Kassel)
1.800 Zuschauer (15 Gäste)
Der Großteil der Nordkurve in Kassel ist unüberdacht. Lediglich der kleine Bereich, in dem sich die aktive Fanszene aufhält, profitiert vom Dach, das eigentlich der Osttribüne gilt. Das führt dazu, dass das Erscheinungsbild der Kasseler Kurve extrem vom Wetter geprägt ist. Bei Sonnenschein verteilen sich die Fans in der ganzen Kurve, bei Regen rücken viele der Zuschauer unter dem Dach zusammen. Ich gehöre selbst zu den Schönwetterfans, den Wandervögeln, die bei Dauerregen wie diesmal gegen Stuttgart unter dem Dach standen.
Denn es ist tatsächlich immer mal wieder eine schöne Abwechslung, das Spiel aus einem anderen Block zu erleben. Haupttribüne, Nordtribüne, Nordkurve Block 36, Nordkurve Block 30, Osttribüne - in Kassel gibt es jede Menge Auswahl und kaum einen Platz, an dem ich in letzter Zeit kein Spiel verfolgt habe. Trotzdem gilt mein Respekt denen, die ihren Stammplatz nicht aufgeben und es 90 Minuten lang in der Kälte und Nässe aushalten, obwohl noch genug Plätze unter dem Dach frei gewesen wären.
Einen Bericht gibt es auch bei Hertha auswärts. Besten Dank für die lautstarke Unterstützung!

Dienstag, 8. August 2017

08.08.2017
Testspiel (D)
Hessen Kassel - VfL Wolfsburg 0:2
Auestadion (Kassel)
5.000 Zuschauer (150 Gäste)
Der VfL Wolfsburg kam zum Retterspiel des finanziell angeschlagenen KSV Hessen vorbei und - das ist bemerkenswert - der VfL kam aus eigenem Antrieb, musste nicht erst gefragt werden. Eine schöne Sache, aber eben auch eine gute Gelegenheit für die Wölfe, am eigenen Image zu arbeiten. Das Spiel verlief dann denkbar unspektakulär. Kassel spielte gut mit, hielt bis in die Schlussphase ein 0:0. Wolfsburg gewann trotzdem vollkommen verdient, weil beim KSV die Kräfte nachließen und der VfL vor dem Tor einfach cleverer war. Egal, heute ging es wirklich mal nur ums Geld.

Sonntag, 6. August 2017

06.08.2017
7. Liga (D)
Hassia Dieburg - TSG Messel 1:1
Stadion am Wolfgangshäuschen (Dieburg)
220 Zuschauer (50 Gäste)
In der vergangenen Saison ist Hassia Dieburg spektakulär aufgestiegen: Durch einen verwandelten indirekten Freistoß in der 90. Minute, nachdem ein gegnerischer Spieler im laufenden Spiel den Schiedsrichter beleidigt hatte, sodass dieser den Freistoß gab. Durch diese Geschichte wurde ich auf den Verein aufmerksam und schrieb ihn mir auf die Liste für die neue Saison. Und siehe da, schon am ersten Spieltag war ich in Dieburg zu Gast. Gleich zu Beginn stand nämlich das Nachbarschaftsderby gegen die TSG Messel auf dem Programm.
Das Hauptmerkmal des Stadions ist die nette Tribüne mit ihren vier großzügigen Stufen und einer Empore. Auf der Gegengerade und hinter einer der Kurven gibt es zudem noch grasbewachsene Stufen. Der Einsatz eines Rasenmähers könnte vielleicht dafür sorgen, dass sich dorthin noch mehr Menschen trauen würden. So war es dann doch angenehmer, die 90 Minuten auf der Tribüne zu verbringen. Für ein Derby ging es dort ausgesprochen friedlich zu und auch das vollkommen gerechte Unentschieden trug seinen Teil dazu bei.