Montag, 17. April 2017

17.04.2017
4. Liga (D)
Hessen Kassel - TuS Koblenz 1:2
Auestadion (Kassel)
1.820 Zuschauer (130 Gäste)
Im zweiten Jahr in Folge gewann ich bei einem Tippspiel Haupttribünen-Karten für ein KSV-Heimspiel. Diesmal lohnten sich die Karten umso mehr, denn es regnete und wir freuten uns über das Dach. Viel mehr zu freuen gab es leider nicht. Denn es war auch unfassbar kalt, da half auch die Haupttribüne nicht. Das Spiel ging nach einer Führung noch mit 1:2 verloren, das war einfach unnötig. Ebenso wie die ständigen Hasstiraden unter den beiden Fanlagern. Muss man denn wirklich jeden Gegner mit Fanszene als Feind haben - egal was da zuvor vorgefallen war?
Sportlich gesehen ging es eigentlich um gar nichts mehr - Platz Sieben gegen Platz Sechs - aber halt! Immer häufiger machen Gerüchte die Runde, der KSV könnte in eine Plan-Insolvenz gehen. Dann würden neun Punkte abgezogen und es wäre ganz gut, dass sich die Löwen ein ordentliches Polster zugelegt hätten. Ob das ein Schritt in die richtige Richtung wäre? Wie eigentlich immer fragt man sich bloß, ob dieser Verein auch mal für positive Schlagzeilen sorgen kann.

Dienstag, 4. April 2017

04.04.2017
2. Liga (D)
FC St. Pauli - SV Sandhausen 0:0
Millerntor-Stadion (Hamburg)
29.085 Zuschauer (150 Gäste)
Nichts hört man im Zusammenhang mit dem FC St. Pauli häufiger als die Feststellung, dass ja alles nicht mehr so sei wie früher. Das gilt sicherlich überall, aber auf St. Pauli vielleicht noch mehr als anderswo. Ein durch und durch kommerzieller Verein, dessen Eintrittskarten zum Teil mehr kosten als in der Bundesliga. Nach meinem Besuch muss ich sagen: Hm, mag sein. Schade, dass ich das "Früher" nicht erlebt habe. Aber dennoch ist hier am Millerntor doch noch einiges anders als in anderen Stadien und ja, mir gefiel es ganz gut.
Schon schön bei der Anfahrt: Das Stadion steht im Viertel und nicht irgendwo anonym weit draußen auf der grünen Wiese. Dank der enormen Stehplatzanteile auf der Gegengeraden und den beiden Hintertortribünen werden die Gesänge von gleich drei Tribünen angestimmt und überall haben sie die Chance, vom ganzen Stadion mitgetragen zu werden. Und viele Stadiongänger können hier wirklich ganz gut singen - sie treffen die Töne. Das hört sich in anderen Stadien mitunter viel grausiger an. Was wäre hier möglich gewesen, wenn das Spiel nicht 0:0 ausgegangen wäre? Der Kicker gab eine glatte 5 als Spielnote. Schade, aber es kann durchaus sein, dass ich zum Zweitbesuch wiederkomme!

Sonntag, 2. April 2017

02.04.2017
4. Liga (D)
Berliner AK - TSG Neustrelitz 2:0
Poststadion (Berlin)
125 Zuschauer (30 Gäste)
Das Berliner Poststadion kann auf eine beachtliche Historie zurückblicken: Ende der 1920er Jahre wurde es erbaut und als zeitweise wichtigste Berliner Sportstätte fanden hier Endspiele um die deutsche Fußballmeisterschaft statt, Länderspiele, Olympische Spiele, ein Boxkampf mit Max Schmeling und nun also Regionalliga mit dem Berliner AK, dessen größter Erfolg immerhin ein 4:0-Sieg im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim ist - natürlich auch im Poststadion. Normalerweise spielt der Klub im vorderen Mittelfeld der Regionalliga Nordost.
Im Jahr 2004 wurde der BAK durch Fusionen zu einem deutsch-türkischen Verein, wollte auch mal kurz hoch hinaus, wäre im vergangenen Jahr fast in die 3. Liga aufgestiegen, doch im Moment hört man eher von finanziellen Sparmaßnahmen und einem sinkenden Etat in der kommenden Saison. Mit den nicht mal 100 eigenen Zuschauern wäre alles über der Regionalliga natürlich auch vollkommen übertrieben. Dem Stadion dagegen gönnt man die ein oder andere größere Regionalliga-Fanszene, die hier mal vorbeikommt und die vielen freien Plätze füllt.

Samstag, 1. April 2017

01.04.2017
5. Liga (D)
Lichtenberg 47 - Tennis Borussia Berlin 2:1
Hans-Zoschke-Stadion (Berlin)
583 Zuschauer (160 Gäste)
Wie entspannt kann ein Derby sein? Beim Duell zwischen Lichtenberg und TeBe waren auf beiden Seiten viele Anhänger in Fan-Kleidung unterwegs, dazu noch eine handvoll Unioner in der Vereinsgaststätte, aber alle hingen bloß faul herum, räkelten sich in der Sonne oder schliefen sogar. Natürlich hätte man sich mehr Anfeuerungsrufe gewünscht, aber das sommerliche Wetter und die grasbewachsenen Ränge luden förmlich zum Sonnenbaden ein. Statt eines hitzigen Spektakels hatte das Duell eher den Anschein eines Testspiels in der Sommerpause.
Doch es wurden drei Punkte verteilt und zwar völlig verdient an die 47er, die sich einmal mehr bei Doppeltorschütze und Ex-KSV-Stürmer Thomas Brechler bedanken konnten, der seine Saisontreffer 17 und 18 bejubelte. Lichtenberg spielt vorne mit in der Oberliga, aber für einen Aufstieg wird es in diesem Jahr wohl nicht reichen. Das Stadion jedenfalls wäre eine Bereicherung für die Regionalliga: Rundherum viele Stufen, ein sehr gutes gastronomisches Angebot, eine handbetriebene Anzeigetafel und all das mit dem Charme längst vergangener Zeiten.