Samstag, 10. Dezember 2016

10.12.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - Eintracht Trier 2:1
Auestadion (Kassel)
3.098 Zuschauer (80 Gäste)
Man würde Eintracht Trier ein paar Punkte gönnen. Als Vorletzter sind sie akut abstiegsgefährdet und Watzenborn-Steinberg würde doch so viel besser in die Oberliga passen. Und die Eintracht legte auch sogleich los wie die Feuerwehr, traf zum 1:0 und wähnte sich auf der Siegerstraße. Doch der KSV ist im Moment einfach zu stark, als dass ein guter Anfang reichen würde, um im Auestadion zu gewinnen. Kassel drehte die Partie und weist nun eine tolle Bilanz auf: Nur eines der letzten elf Spiele wurde verloren, mit dem Abstieg haben die Löwen nichts mehr zu tun.
"Ohne Römer wärt ihr gar nicht Trier!" gröhlte Block 36 kurz vor Schluss freudetrunken, als auf Kasseler Seite längst alle damit aufgehört hatten, Trier irgendetwas zu gönnen. Sollen sich ihre Punkte woanders holen. Für den KSV war es sodann ein gelungener Jahresausklang vor endlich einmal würdiger Kulisse, ehe es nun in die zweimonatige Winterpause geht. Wird wie immer eine schwierige Zeit, aber man kann ja mal seine Eintrittskarten nach Farben sortieren oder so...

Sonntag, 6. November 2016

06.11.2016
1. Liga (D)
RB Leipzig - Mainz 05 3:1
Zentralstadion (Leipzig)
42.558 Zuschauer (1.000 Gäste)
Wer sich samstags Kassel gegen Saarbrücken und sonntags Leipzig gegen Mainz ansieht, der hat im wahrsten Sinne des Wortes zuerst den Fußball von gestern gesehen und danach den von morgen. Man möchte meinen, man wohnt einem gewöhnlichen Sportspiel bei, doch wie vielfältig und vor allem schnelllebig der Fußball sein kann, wurde mir an diesem Wochenende wieder einmal bewusst. Zuerst viertklassiges Gegrätsche mit Nostalgikern und Romantikern im Publikum und nun dieser moderne Hochglanzfußball, der in Leipzig nur inszeniert wird, um ein Getränk zu vermarkten.
"Man kann sich seinen Verein nicht aussuchen", hat Nick Hornby gesagt. "Der Verein wird einem gegeben." In Leipzig haben sich viele tausend Menschen dennoch einen neuen Verein ausgesucht. Sie begründen das damit, dass sich die einstigen Größen der Stadt, Chemie und Lok, gegenseitig über Jahre hinweg in ihrer Unfähigkeit übertroffen haben und nur RB eine Perspektive bietet. Das mag zwar sein, doch wer den Weg des schnellen Erfolgs mitgeht, muss auch mit den möglichen Konsequenzen leben. So wie aktuell die Fans von Red Bull Salzburg, die mit Schaum vorm Mund dabei zusehen, wie der eigene Verein als Farmteam von RB Leipzig benutzt wird. Kunstprodukte wie die Sportabteilungen von Red Bull sind eben keine gewachsenen Fußballvereine, sondern bloß Blasen, die jederzeit platzen können.
Jedenfalls scheint es nur schwer vorstellbar, dass man sich innerhalb kurzer Zeit in ein solches Kunstprodukt wirklich verlieben kann. Doch all der Hass, der RB Leipzig entgegenschlägt, scheint die Anhänger sehr schnell eng zusammenzuschweißen. Von schlechter Stimmung oder gelangweiltem Publikum kann ich jedenfalls nicht berichten. Die Menschen schienen regelrecht euphorisiert. Sportlich gesehen ist das ja auch durchaus verständlich nach all den Jahren der Tristesse. Dennoch kann man gar nicht oft genug vor einem Wettlaufen der Großkonzerne warnen, die traditionelle Fußballvereine nach und nach verdrängen. Der sportlich faire Wettstreit bleibt da nämlich auch auf der Strecke und den habe ich schon als Kleinkind als höchste Maxime vermittelt bekommen. Damals, in Kassel. Aber Kassel war ja gestern.

Samstag, 5. November 2016

05.11.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - 1.FC Saarbrücken 0:0
Auestadion (Kassel)
1.745 Zuschauer (180 Gäste)
Schon am Vormittag hatte es sich eingeregnet, es war kalt, 4. Liga, 0:0. Was erstmal unattraktiv klingt, war ein wunderschöner Fußballnachmittag. Es wurde geackert, gegrätscht und gebissen. Und auf den Rängen wurde gesungen. Beide Kurven waren hervorragend aufgelegt, denn beide Seiten können mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden sein. Saarbrücken ist mittendrin im Aufstiegsrennen und Kassel steht nach einem tollen Oktober im vorderen Tabellendrittel, wo niemand das junge Team erwartet hatte.
Dementsprechend war das 0:0 die logische Konsequenz. Ein Ergebnis, mit dem beide Vereine gut leben können. Einen Punkt in Kassel zu holen ist für keine Mannschaft schlecht und einen Punkt gegen einen Aufstiegsfavoriten zu holen ebenfalls nicht. Und trotzdem lag über 90 Minuten diese Spannung in der Luft, dass doch ein Tor fallen könnte. Dieses eine Tor, dass dieses Spiel entscheiden wird. Doch es fiel nicht und so gingen am Ende alle zufrieden nach Hause.

Sonntag, 30. Oktober 2016

30.10.2016
10. Liga (D)
SNK Bosnjak Mainz - TSV Wackernheim II 2:4
BSA Bretzenheim, KR2 (Mainz)
30 Zuschauer (10 Gäste)
Die Bezirkssportanlage in Mainz-Bretzenheim verfügt über drei Fußballplätze, auf denen Wochenende für Wochenende gekickt wird. Ausgerechnet der attraktive Rasenplatz ist am schwierigsten zu besuchen, da dort am seltensten gespielt wird. Kunstrasen Nummer 1 habe ich letztes Jahr besucht, nun war Kunstrasen Nummer 2 an der Reihe. Ein Sportplatz ohne jeglichen Ausbau, aber es muss eben alles mal gemacht werden. Und irgendwann einmal sagen zu können, dass man auf allen drei Plätzen der BSA Bretzenheim ein Spiel gesehen hat, wäre schon ein schönes Ziel.
Beim flotten Zehntligaduell zwischen einer bosnisch-mainzerischen Mannschaft und der Zweiten von Wackernheim fielen in den ersten sieben Minuten gleich drei Tore und man durfte auf einen neuen Torrekord hoffen, doch stattdessen verflachte das Spiel mit zunehmender Spieldauer und die Gäste fuhren einen am Ende verdienten Sieg nach Hause. Bosnjak muss nun ernsthaft aufpassen, nicht in die Abstiegszone zu geraten. In der Region Mainz-Bingen geht die Ligapyramide nämlich bis zur 11. Liga runter.

Sonntag, 23. Oktober 2016

23.10.2016
7. Liga (D)
SC Meso-Nassau Wiesbaden - TuS Beuerbach 1:1
Sportanlage Kleinfeldchen (Wiesbaden)
150 Zuschauer (10 Gäste)
Die kalte Jahreszeit hat angefangen und ab sofort heißt es wieder frieren, zittern und hoffen, dass die 90 Minuten bald vorbei sind. Auch wenn das Stadion Kleinfeldchen mit seiner großen Tribüne und den Holzbänken wirklich schön anzusehen ist, reichen dafür eigentlich ein paar Minuten. So aber drehte ich Runde um Runde um den Sportplatz, um mich aufzuwärmen, die Beine zu vertreten und die Zeit zu vertreiben. Am Ende hatte ich es wieder einmal geschafft und konnte ein weiteres Stadion der Gruppenliga Wiesbaden abhaken.
An diesem Nachmittag erlebte ich Abstiegskampf, wie er im Buche steht. Drittletzter gegen den abgeschlagenen Letzten, Abnutzungskampf auf niedrigem Niveau. Am Ende stand ein 1:1, mit dem die Gastgeber nicht zufrieden sein konnten, denn sie hatten die besseren Chancen gegen eine Mannschaft, die gerade erst aufgestiegen ist und mit dieser Liga hoffnungslos überfordert zu sein scheint.

Donnerstag, 20. Oktober 2016

20.10.2016
EuropaLeague
Mainz 05 - RSC Anderlecht 1:1
Opel-Arena (Mainz)
21.317 Zuschauer (3.000 Gäste)
Im dritten Anlauf hat es Mainz 05 endlich in die Zwischenrunde der EuropaLeague geschafft. Sportlich der attraktivste Gegner dort ist der RSC Anderlecht, immerhin mit 33 Titeln belgischer Rekordmeister, fünffacher Gewinner europäischer Titel und quasi dauerhafter Teilnehmer an internationalen Wettbewerben. Die Gäste brachten etwa 3.000 Anhänger aus dem Nachbarland mit, die sich zu Beginn lautstark bemerkbar machten. Als aber recht bald das 1:0 für Mainz fiel, wurde es schlagartig ruhig im Gästeblock - bis zum Ausgleichstreffer kurz vor Ende der Partie.
Anderlecht überzeugte also eher durch Quantität als durch Qualität. Mainz hingegen überzeugte gar nicht. Nicht mal 20.000 eigene Fans bei einem Spiel gegen Anderlecht und euphorische Europapokal-Stimmung kam auch nie so wirklich auf, obwohl die erste Halbzeit schon sehr gut war. Wenn eine kleine Stadt wie Mainz gegen einen Gegner wie Anderlecht nicht brennt, dann wird das wohl auch nichts mehr. Ich hoffe natürlich dennoch auf ein Weiterkommen, um vielleicht noch einen attraktiven Gegner zu sehen. Karten wird es sicherlich geben.

Samstag, 15. Oktober 2016

15.10.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - Kickers Offenbach 1:0
Auestadion (Kassel)
2.847 Zuschauer (470 Gäste)
Selten hat man für 7 € so viel im Stadion erlebt: Ein hochspannendes Spiel, Präsentation geklauter Fahnen, versuchter Platzsturm, Spielunterbrechung, Pfefferspray, bewusstloser Torhüter und dann das Siegtor in der Nachspielzeit! Die wenigsten dieser Ereignisse waren schön, doch trugen sie zu einem wahrlich denkwürdigen Nachmittag bei, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Immerhin das Ergebnis stimmte, denn Sebastian Schmeer zimmerte eine Vorlage zuerst mit voller Wucht gegen den Torhüter, der direkt K.O. ging, um dann lässig einzuschieben.
Besonders schade, dass die aktive Fanszene das Stadion nach den Vorfällen zu diesem Zeitpunkt längst verlassen hatte und der Torjubel zwar dennoch brachial war, aber noch deutlich ekstatischer hätte sein können. Die Stimmung war bis zur Präsentation der geklauten Kasseler Fahnen durch die Offenbacher nämlich äußerst gut auf Kasseler Seite, während aus dem Gästeblock nicht allzu viel kam. Dort bereitete man sich wohl ausschließlich auf das vor, was dann das beherrschende Thema des Nachmittags wurde. In der Fahnenangelegenheit bleibt der OFC Punktsieger und damit ist das Thema nun hoffentlich erledigt.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

05.10.2016
3. Liga (P)
Caldas SC - SC Lusitânia 3:0
Campo da Mata (Caldas da Rainha)
230 Zuschauer (10 Gäste)
Feiertag in Portugal, auf ins Stadion! 90 Kilometer nördlich von Lissabon steht ein Stadion für 13.000 Menschen in einer 50.000 Einwohner-Stadt. Dass es trotzdem zu keinerlei Platzproblemen kam, liegt daran, dass die Portugiesen den Amateurfußball wirklich nur stiefmütterlich behandeln, dabei hatte doch an diesem Tag kaum jemand etwas zu tun! Und doch war es hier gemütlicher als in Barreiro, weil die Tribünen phantasievoller gestaltet wurden, das Stadion idyllisch im Wald liegt und ab und an immerhin mal ein paar Zwischenrufe von den Tribünen kamen.
Das Spiel wurde herrlich ruppig geführt und ständig ging es hin und her. Elfmeter, Platzverweis, Steilpass - es war wirklich schön anzusehen. Besonders Caldas kann ohnehin schon recht befreit aufspielen, denn man wird weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben. Die Gäste dagegen, die von der Azoren-Insel Terceira angereist kamen, müssen noch einige Punkte sammeln. Im Moment sind sie Drittletzter der 3. Liga, Gruppe F, was einen Relegationsplatz bedeuten würde.

Sonntag, 2. Oktober 2016

02.10.2016
3. Liga (P)
Fabril Barreiro - CD Pinhalnovense 0:1
Estádio Alfredo da Silva (Barreiro)
160 Zuschauer (25 Gäste) 
Seit ich das Stadion in Barreiro vor mehr als zwei Jahren zufällig auf Fotos im Internet entdeckte, stand es bei mir auf dem Zettel. Meinen nächsten Portugal-Besuch würde ich so legen, dass ich hier ein Spiel sehen kann, das stand schnell fest. Hier, wo einst unter anderem der AC Mailand und der 1.FC Kaiserslautern im Europapokal zu Gast waren. Und tatsächlich wurde jetzt, 44 Jahre nach der letzten Teilnahme Barreiros an einem europäischen Wettbewerb, das Derby gegen Pinhalnovense zum Zielspiel meines kleinen Portugal-Ausflugs auserkoren.
Barreiro liegt nur eine Bootspartie von Lissabon entfernt, doch Touristen sind am anderen Ufer des Rio Tejo kaum anzutreffen. Urtümlich geht es hier im kleinen Fischerdorf zu, da wirkt das riesige Stadion doch schon ein paar Nummern zu groß geraten für die aktuellen Ansprüche, irgendwie die dritte Liga zu halten. Im Moment ist Fabril Letzter und wahrscheinlich hat das mit der mangelnden Kreativität vor dem Tor zu tun, die man an diesem Nachmittag deutlich erkannte. Schade, denn dieses monumentale Stadion hätte mal wieder eine größere Bühne verdient, so verloren sich die 160 Zuschauer doch ein bisschen zu sehr auf der Anlage.

Samstag, 1. Oktober 2016

01.10.2016
[U19] 1. Liga (P)
Os Belenenses - Académica de Coimbra 1:0
Campo Major Baptista da Silva (Lissabon)
200 Zuschauer (30 Gäste)
Einen Lieblingsverein in Portugal habe ich nicht, auch wenn ich mich schon oft und länger dort aufgehalten habe. Aber na gut, wenn ich einen nennen müsste, dann wäre das vielleicht Belenenses. Jedenfalls habe ich mich durchaus darauf gefreut, mal wieder die Blau-Weißen zu besuchen, auch wenn es diesmal nur zur U19 ging. Die spielt direkt neben dem Estádio do Restelo, wie sich das gehört und nicht kilometerweit entfernt vom Heimstadion, so wie Sporting, Benfica und Porto das mit ihren Jugendmannschaften handhaben.
Der Sportplatz ist nur an einer Seite ausgebaut, dafür ziemlich schön und die Sonne kommt bei Nachmittagsspielen direkt von vorne. So brät man dann also ein bisschen in der Sonne und zieht sich nebenbei einen Jugendkick rein, der traditionell ereignisarm vor sich hinplätschert. Mal wieder fiel das einzige Tor des Tages per Elfmeter. Dementsprechend wurde die Elfmeterentscheidung schon vor dem Schuss auf und neben dem Platz so ausgiebig bejubelt, wie ich das noch nie erlebt habe. Zum Glück traf der Schütze dann auch.

Mittwoch, 21. September 2016

21.09.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - FC Homburg 0:2
Auestadion (Kassel)
1.512 Zuschauer (10 Gäste)
Gerade im Pokal ausgeschieden, jetzt gegen den Tabellenletzten zu Hause mit 0:2 verloren - doch angesichts dessen war die Stimmung auf den Rängen bemerkenswert gut. Die wenigen Fans, die noch zum Verein stehen, tun das bedingungslos und voller Leidenschaft, weil sie den Weg ohne das große Geld und mit regionalem Kader mitgehen. Sie sehen, dass die junge Truppe wirklich alles gibt, so wie selten mal eine KSV-Mannschaft alles gegeben hat. "Vierte Liga tut schon weh, scheißegal, es wird schon geh'n!"
Die putzigen Homburger derweil hatten an diesem Mittwochabend zehn Leute und fünf Fahnen aus dem Saarland mitgebracht. Die zehn Leute entschieden sich für die Haupttribüne, brachten die fünf Fahnen aber dennoch am Gästeblock an. Die drei Punkte werden ihnen sicherlich gut tun, vom Etat her müsste der Klub eigentlich um den Aufstieg mitspielen, landet aber Jahr für Jahr bloß im Mittelfeld. Dort dürfte es auch in dieser Saison bald wieder hingehen.

Mittwoch, 14. September 2016

14.09.2016
Hessenpokal (D)
FSC Lohfelden - Hessen Kassel 2:1
Nordhessenstadion (Lohfelden)
800 Zuschauer (400 Gäste)
Warum lässt man in einem Pokalspiel gegen ein hochmotiviertes Team, das nur eine Liga unter dem eigenen spielt, eine B-Elf antreten? Warum nur? Warum? Es weiß doch inzwischen jeder, dass der Pokal der kürzeste Weg nach Europa ist - oder zumindest die einfachste Methode, ein paar Extra-Euro in die klamme Vereinskasse zu schaufeln. Wie schön waren die Pokal-Highlights gegen Düsseldorf und Hannover? Superschön. Jetzt, wo Offenbach schon in Seligenstadt rausgeflogen ist, wäre die Chance auf eine Wiederholung durchaus realistisch gewesen.
Das Nordhessenstadion wurde in den letzten Jahren umgebaut. Von der bröckeligen Stehplatztribüne, auf der wir im Jahr 2002 standen und den Aufstieg in die Oberliga Hessen bejubelten, ist nichts übrig geblieben. Stattdessen ist eine Tribüne entstanden, deren erste Sitzreihe ebenerdig ist, sodass man problemlos auf den Platz laufen kann. Diese Möglichkeit zog wohl auch der ein oder andere Kasseler in Betracht, der mit der Leistung so gar nicht einverstanden war. Letztendlich blieb es aber doch ruhig.

Samstag, 10. September 2016

10.09.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - SV Elversberg 1:1
Auestadion (Kassel)
1.579 Zuschauer (50 Gäste)
Das dritte Jahr in Folge trat der KSV im September zu Hause gegen Elversberg an und alle Jahre wieder als Außenseiter, der sich dann erstaunlich gut schlägt. Nach 1:0 und 0:1 in den Vorjahren gab es diesmal ein 1:1, wobei sich die einzelnen Spiele extrem ähnelten. Mit anderen Worten: Es hätte auch andersrum ausgehen können. Diesmal gingen die Gäste in der zweiten Hälfte in Führung und erst in der 90. Minute gelang den Löwen der Ausgleich per Elfmeter durch Sebastian Schmeer, dem Mann, der erst vor wenigen Tagen das von der ARD prämierte Tor des Monats erzielt hatte.
Ich war dank einer mir übergebenen Dauerkarte diesmal auf der Osttribüne und verfolgte mein erstes Punktspiel von dort aus. Man bekommt tatsächlich viel mehr vom Spiel mit, wenn man auf der Gegengeraden sitzt, anstatt gefühlt meilenweit entfernt hinter einem Tor zu stehen. Die Stimmung aus der Nordkurve kam mir recht verhalten vor, was ich eher auf einen schlechten Tag als auf meinen Standortnachteil auf der Osttribüne schieben würde. Wäre aber trotzdem interessant zu wissen, wie sich 'laute' Spiele von hier aus anhören. Vielleicht kommt es ja einmal dazu.

Sonntag, 28. August 2016

28.08.2016
10. Liga (D)
HNK Croatia 95 - VfB Bodenheim II 1:0
Hartplatz Augustusstraße (Mainz)
40 Zuschauer (10 Gäste)
Hochsommerliche Temperaturen, erhitzte Gemüter und der Duft von Cevapcici in der Luft. Bei HNK Croatia 95 wähnt man sich tatsächlich für 90 Minuten in Kroatien. In einem knallharten Kick bei 33 Grad durfte ich fünf Rudelbildungen, zwei Platzverweise, aber zum Glück auch ein Tor bewundern. Letztendlich hatte diese Partie deutlich mehr Gekloppe und Gebolze als sportlichen Wert zu bieten. Aber für Sonntagnachmittag auf Asche natürlich genau das richtige.
Der Sportplatz bietet für die Zuschauer nur eine Längsseite zum Stehen und ein paar Bänke zum Sitzen. Auf den anderen Seiten wachsen in erster Linie Bäume, in denen ständig der Ball landet, da die Äste meterweit ins Spielfeld hineinragen. Alle paar Minuten gibt es Hochball vom Schiri, der aber fast nie fair zum Gegner zurückgespielt wird. "Ist doch euer Platz", "Ich kenn die Regeln nicht". Die Gäste samt Anhang beschwerten sich lautstark über irreguläre Bedingungen, doch ein reinigendes Gewitter mit Starkregen beruhigte kurz vor Schluss die Gemüter.

Sonntag, 21. August 2016

21.08.2016
9. Liga (D)
Germania Wiesbaden - SV Niedernhausen II 1:1
Sportplatz Waldstraße (Wiesbaden)
45 Zuschauer 
Das ist so mit das Beste, was einem in der 9. Liga passieren kann. Ein tolles Stadion, eine professionell gestaltete Eintrittskarte, die automatisch zur Teilnahme am Gewinnspiel in der Halbzeitpause berechtigt, eine Bratwurst im Fladenbrot, Sonnenschein und ein spannender Kick. Der Sportplatz überzeugt mit einer überdachten aber eingestaubten Sitzplatztribüne, einer bewachsenen Gegengerade mit zehn Stufen und ringsherum viel Grün.
Germania Wiesbaden war lange Jahre nur die Nummer Zwei hinter dem SV Wiesbaden, der inzwischen selbst nur noch siebtklassig spielt. Während allerdings der SVW regelmäßig mit Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht und man über den SV Wehen ohnehin nicht reden muss, scheint die Germania der einzige echte Wiesbadener Verein mit Charme zu sein. Immerhin zu einem Jahr Zweitklassigkeit schaffte es der Klub von der Waldstraße in den 60er Jahren. Schade, dass es jetzt nicht zumindest die Oberliga ist.

Samstag, 13. August 2016

13.08.2016
4. Liga (D)
Hessen Kassel - Teutonia Watzenborn-Steinberg 2:1
Auestadion (Kassel)
1.751 Zuschauer (32 Gäste)
Spitzenreiter! Wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass das nur eine Momentaufnahme ist. Die Teutonia ging verdient in Führung und war in der ersten Halbzeit die klar dominierende Mannschaft. Nach 45 Minuten war sie allerdings platt und der KSV drehte endlich im Rahmen seiner Möglichkeiten auf. Tore durch Schmik und Damm ließen die Nordkurve komplett eskalieren und hievten den Verein mal eben an die Tabellenspitze. Schon am kommenden Mittwoch geht es in Nöttingen darum, den Platz an der Sonne zu verteidigen.
Die Sonne schien auch im Auestadion und so konnte man denken, dass die 32 Gästefans in erster Linie gekommen waren, um in der Südkurve braun zu werden. Denn bis auf vereinzelte Handbewegungen nach dem Führungstreffer war von den Teutonen nichts zu vernehmen. Auf der Heimseite legte Block 30 einen guten Auftritt hin. Minuspunkte gabs diesmal für den Caterer, der ab der 53. Minute keine Brötchen mehr hatte und das bei 1.751 Zuschauern.

Mittwoch, 10. August 2016

10.08.2016
3. Liga (D)
Hansa Rostock - Sonnenhof Großaspach 0:0
Ostseestadion (Rostock)
14.000 Zuschauer (24 Gäste)
Saisonauftakt mit einer Nullnummer! Mehr als zwei Monate lang hatte ich kein Fußballspiel gesehen und ehrlich gesagt mag ich diese Pausen auch, damit es danach wieder so richtig kribbelt. Das erste Spiel sollte ein Kracher werden, also ging es endlich mal nach Rostock. Der ehemalige und langjährige Bundesligist hat noch immer eine beeindruckend große Anhängerschaft und ist für seine besonders gute Stimmung bekannt. Am beeindruckendsten bei meinem Besuch war jedoch, dass die Gäste aus Großaspach an einem Mittwoch 24 Leute mitbrachten.
Die Hansa-Fans zeigten zu Spielbeginn Fahnen und Luftballons. Danach gabs 90 Minuten lang ein akustisches Feuerwerk. Wechselgesänge über drei Tribünen und ich hoffte inständig darauf, dass noch ein Tor fiel, damit ich die komplette Eskalation der Südtribüne miterleben konnte, doch das war mir und den 14.000 Zuschauern nicht vergönnt. Hansa traf nur die Latte, aber auch der Sonnenhof kam immer mal wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden.