Sonntag, 25. März 2018

25.03.2018
11. Liga (D)
SC Lerchenberg - Vorwärts Orient Mainz 1:4
Sportplatz Lerchenberg (Mainz)
25 Zuschauer (20 Gäste) 
Dreihundert! So viele Fußballstadien habe ich mit dem heutigen Tag besucht. Und eigentlich hatte ich mir zum Jubiläum etwas besonderes ausgedacht. Entweder ein Besuch bei Hanau 93, dem ältesten Fußballverein Hessens, der in dieser Woche selbst seinen 125. Geburtstag feierte. Oder Rot-Weiß Walldorf, denn diesen Verein hatte ich im Jahr 1992 beim Spiel in Kassel als ersten Verein überhaupt in meinem Leben gesehen. Da hätte es auch ganz gut gepasst, heute einen Kreis zu schließen. Doch im Leben kommt es manchmal anders.
Jedenfalls kam ich später als erhofft in Mainz weg und dann war ja auch noch Zeitumstellung. Und so stand ich um 14 Uhr am Mainzer Hauptbahnhof und wusste: Das klappt nicht mehr. Aber das Frühlingswetter war einfach zu schön, um sich zu Hause hinzusetzen und der verpassten Chance hinterherzutrauern, also fuhr ich zu einem gut erreichbaren Alternativspiel. Den SC Lerchenberg hatte ich auch schon seit geraumer Zeit auf dem Zettel. Dass dort nur 11. Liga geboten wurde, störte mich nicht. Hauptsache ich bekam einen Platz in der Sonne.
Seit dem Bau der Mainzelbahn kann man auf Schienen den Lerchenberg hinauf fahren, worauf ich mich freute, denn so weit war ich mit der neuen Bahn noch nie gefahren. Doch ausgerechnet heute gab es Schienenersatzverkehr. Nun ja. Dennoch erreichte ich den Sportplatz pünktlich und staunte nicht schlecht: Wo waren denn die Zuschauer? Die Gäste aus dem Orient hatten 20 Leute mitgebracht, da konnte man nichts sagen, aber bei Lerchenberg zählte ich nur vier Menschen. Ich als einziger Neutraler vor Ort komplettierte zur Zuschauerzahl von 25.
Selbst bei zweiten Mannschaften gibt es doch immer noch Angehörige, die mitfahren, aber vielleicht ist in der 11. Liga dann doch irgendwie die Schmerzgrenze erreicht. Der Sportplatz ist ein besandeter Kunstrasen mit zwei flachen Stufen auf der Gegengerade, wo aber niemand stand. Zur Halbzeit führte Lerchenberg in einem ausgeglichenen Spiel mit 1:0 und gab im zweiten Durchgang das Heft plötzlich komplett aus der Hand, ließ drei Gegentreffer in zehn Minuten zu und verlor am Ende gar mit 1:4. Zehn Minuten nach Spielende holte mich der Schienenersatzverkehr wieder ab.

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