Dienstag, 19. Dezember 2017

19.12.2017
DFB-Pokal-Achtelfinale (D)
Mainz 05 - VfB Stuttgart 3:1
Opel-Arena (Mainz)
22.143 Zuschauer (6.000 Gäste)
Der Reiz dieses Pokalspiels lag darin, dass völlig offen war, wer hier als Sieger hervorgehen könnte. Der VfB hatte gut mobilisiert und so war der Großteil der Hintertortribüne und Teile der Gegengeraden in Stuttgarter Hand. Aber auch die Mainzer Fanszene war bemerkenswert gut aufgelegt. So eine gute Stimmung habe ich in diesem Stadion noch nie erlebt. Alle waren heiß auf die nächste Runde. Zum Glück galt das auch für die Spieler. Sofort ab dem Anpfiff ging es munter hin und her. Zur Halbzeit führten die Gäste, es hätte aber auch anders herum sein können.
Im zweiten Durchgang bekam Stuttgart einen Elfmeter zugesprochen. Doch der Mainzer Schlussmann parierte - eine Schlüsselszene. Denn von nun an übernahm Mainz das Kommando und schoss ein Tor nach dem anderen. Ein tolles Fußballspiel! Am Ende stand es 3:1 für die Rheinhessen, sie hatten das Spiel gedreht. Stuttgart dagegen schien sich in der Schlussphase seinem Schicksal gefügt zu haben. Da fehlte der ganz große Drang, das Powerplay in den letzten Minuten, in denen der Torwart mit nach vorne geht und man das Gefühl hat, dass noch was geht.
Der Stuttgarter Anhang war bedient. Mit einem gellenden Pfeifkonzert und wüsten Beschimpfungen wurden die VfB-Spieler verabschiedet. Ziemlich überzogen, denn der VfB hatte ein gutes Spiel gemacht, immerhin als Aufsteiger. Ein bisschen Demut würde den Schwaben gut tun, aber dort wird ja schon wieder von Europa gesprochen. Zufrieden fuhr ich nach Hause, denn diesmal hatte ich wirklich ein Spiel erlebt, wie man es sich wünscht: Stimmungsvoll, spannend, hochklassig. Oder wie es die Sportschau später am Abend formulierte: "Wer heute nicht dabei gewesen ist, der sollte sich grämen. Das war ein richtig geiler Fußballabend."

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