Samstag, 23. September 2017

23.09.2017
1. Liga (D)
Mainz 05 - Hertha BSC 1:0
Opel-Arena (Mainz)
23.517 Zuschauer (1.500 Gäste) 
Und ihr wollt erste Liga sein? Nur Freunde von Fehlpässen und verwaisten Strafräumen kamen beim Spiel zwischen Mainz und Hertha auf ihre Kosten. Spielerisch war das leider gar nichts. Zwei Aufreger gab es aber dennoch: Einen umstrittenen Elfmeter, der per Videobeweis entschieden wurde und zum Tor des Tages führte. Und einen Platzverweis an Ibisevic wegen einer angeblichen Beleidigung, die Ibisevic allerdings abstritt. Brauchen wir nach dem Videobeweis auch einen Audiobeweis? Keines von beiden! Dieses Spiel hatte nur ein 0:0 verdient.
Aufgrund einer Begegnung am Ticketschalter landete ich diesmal auf der Gegengeraden direkt neben dem Gästeblock und komme somit der Tribünen-Komplettierung im Mainzer Stadion immer näher. Gut möglich allerdings, dass ich noch häufiger diesen Platz aufsuchen werde. Aus dem K-Block heraus kann man nämlich wunderbar Gästefans beobachten. Die Herthaner legten einen soliden Auftritt hin. Der Spielverlauf verhinderte allerdings besondere Gänsehautmomente. Von der Heimseite war fast gar nichts zu hören, das war schon schwach.

Freitag, 22. September 2017

22.09.2017
4. Liga (D)
Schott Mainz - Mainz 05 II 0:1
BZA Mombach, KR1 (Mainz)
2.048 Zuschauer (500 Gäste)
Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass es in der Regionalliga mal ein Mainzer Derby geben würde? Und tatsächlich mobilisierte das Duell die Massen - zumindest ein bisschen. Mehr als 2.000 Zuschauer hat die Mombacher Bezirkssportanlage jedenfalls noch nie gesehen und es wird schwierig, diese nun neu gesetzte Marke einmal zu überholen. Die zuschauerträchtigen Risikospiele trägt Schott ja im Bruchwegstadion aus. Und ob es noch einmal ein Mainzer Derby in der Regionalliga geben wird, ist angesichts der Tabellensituation fraglich. Schott ist Letzter.
Auch im Derby gelang den Blau-Weißen der erste Saisonsieg nicht. Die Gäste taten zwar nur das nötigste, um ihren 1:0-Erfolg zu sichern, waren aber klar überlegen. Entsprechend wenig hitzig war die Stimmung auf der Tribüne. Aktive Fanszenen suchte man auf beiden Seiten vergeblich, der Zugang zum Gästeblock war geöffnet. Dort plane ich im Februar noch einmal zu stehen, wenn Kassel hier gastiert. Dann reicht es mir aber auch erstmal mit dieser langweiligen Sportanlage.

Sonntag, 17. September 2017

17.09.2017
8. Liga (D)
SG Soonwald/Simmern - SV Hausbay/Pfalzfeld 0:2
Hunsrückstadion (Simmern)
70 Zuschauer (25 Gäste)
Wer mit dem Flughafenbus von Mainz zum Flughafen Frankfurt-Hahn fährt, der kommt unmittelbar am Hunsrückstadion vorbei. Da sich der Flughafen Hahn zu meinem Hauptabflugort entwickelt hat, bin ich entsprechend häufig schon dort vorbeigekommen und immer wenn es für mich per Flugzeug zu spannenden Zielen wie Kaunas, Plovdiv oder Timisoara ging, dann blieb trotzdem noch ein wenig Platz für die Sehnsucht, im Hunsrückstadion auch einmal ein Spiel zu sehen. Dieses Wochenende war es endlich soweit.
Das Stadion verfügt über eine herrliche kleine Holztribüne für etwa 100 Zuschauer. Mehr wird hier auch nicht benötigt, denn der gar nicht mal so kleine Ort Simmern spielt leider nur achtklassig und droht abzusteigen. Da der heutige Gegner der neue Tabellenführer ist, konnte es fast als Erfolg gewertet werden, dass man nur mit 0:2 verlor. Das Spiel verlief noch viel eindeutiger, die SG hatte keine Chance.

Samstag, 9. September 2017

09.09.2017
4. Liga (D)
SSV Ulm - Hessen Kassel 1:1
Donaustadion (Ulm)
1.050 Zuschauer (80 Gäste)
Irgendwas läuft schief, wenn man sich Anfang September Wollmütze und Handschuhe herbeiwünscht. Obwohl mir der strömende Eisregen ins Gesicht peitschte, legte ich den zwei Kilometer langen Weg vom Ulmer Stadtzentrum ins Donaustadion heldenhaft zu Fuß zurück und kam völlig durchnässt am Spielort an. Mit Blick auf das weitere Tagesprogramm entschied ich mich für den Gästesitzplatz unter dem Dach und nicht für den unüberdachten Fanblock mit Erkältungsgarantie. Schade, aber ganz klar höhere Gewalt!
Auch bei den Ulmern entschieden sich viele Stehplatz-Gänger diesmal für ein Dach über dem Kopf und so bestand der örtliche Fanblock aus 42 Unentwegten, die von allen Widrigkeiten unbeeindruckt sogar eine Choreographie präsentierten. Aus Kassel sollte ein Bus kommen, doch der Bus war wohl morgens nicht am Treffpunkt erschienen, sodass sich die Fanszene kurzerhand mit Privat-Pkw im Autokorso auf den 400 Kilometer langen Weg machte und auch beinahe pünktlich erschien. Letztendlich waren etwa 65 Kasseler im Block und 15 auf der Tribüne.
Das Spiel war arm an Höhepunkten und der KSV konnte sich am Ende über den Punkt freuen, besonders nachdem Ulm in der Nachspielzeit noch den Innenpfosten getroffen hatte. Ich war froh, als es vorbei war. Ulm ist schön, das Stadion auch, aber beim nächsten Mal bitte bei besserem Wetter. Am Vortag hatte ich übrigens 10.500 Zuschauer (800 Gästefans) gesehen und nun 1.050 Zuschauer (80 Gästefans), also jeweils genau ein Zehntel. Hat sowas schonmal jemand geschafft? Bestimmt nicht.

Freitag, 8. September 2017

08.09.2017
2. Liga (D)
FC Heidenheim - Jahn Regensburg 1:3
Albstadion (Heidenheim)
10.500 Zuschauer (800 Gäste) 
Weil alle sieben Schließfächer am Heidenheimer Bahnhof belegt oder defekt waren, schleppte ich mein kiloschweres Wochenendgepäck auf den steilsten Berg des deutschen Fußballs. Der Betzenberg erreicht nicht solche Steigungsprozente wie der Anstieg zum Albstadion, da bin ich mir sicher! Trotzdem ist es immer wieder schön, wenn der Weg zum Stadion einer Pilgerreise gleicht. Nicht einfach nur hinfahren, konsumieren und wieder wegfahren! Besonders schön allerdings, wenn die versprochene Gepäckaufbewahrung dann auch tatsächlich existiert.
Mit Heidenheim und Regensburg begegneten sich zwei Vereine, die das letzte Jahrzehnt dazu genutzt haben, vom Amateurfußball in die zweite Liga aufzusteigen. Dementsprechend sind auch die Fangemeinden stetig angewachsen. Im FCH-Block beteiligten sich allerdings nur 200 Fans an den Gesängen. Die Regensburger dagegen begeisterten mich. Die meisten der 800 Mitgereisten dürften an diesem Abend einige Kalorien verbrannt haben: Arme hoch, nach links, nach rechts. Hüpfen! Und alle! Die meisten Gymnastikgruppen können sich da noch was abschauen.
Das Spiel war schön anzusehen. Viele Offensivbemühungen, viele Abwehrfehler. Trotzdem dauerte es bis zur 68. Minute, bis der Jahn traf. In der 86. Minute gelang dem FCH der verdiente Ausgleich und jetzt setzten die Gastgeber alles auf eine Karte. Das Stadion kochte und forderte den Siegtreffer! Alles nach vorne! Und tatsächlich stürmten die FCH-Jungs und schienen, wie man heute sagt, das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Und dann das: Ein Konter in der 88. Minute und Regensburg lag direkt wieder vorne. Damit hätte niemand gerechnet und der Gästeblock eskalierte komplett. Einfach toll! In der Nachspielzeit sogar noch das 1:3.

Samstag, 2. September 2017

02.09.2017
5. Liga (D)
TSG Weinheim - SV Spielberg 1:2
Sepp-Herberger-Stadion (Weinheim)
265 Zuschauer (50 Gäste)
Manchmal kommt man eine Stunde vor Anpfiff auf einen Sportplatz und es ist noch gar nichts los. Dann vertrödelt man die Zeit lieber noch ein bisschen außerhalb. In Weinheim ist das erfreulich anders. Bei meiner Ankunft brutzelten die Bratwürste schon auf dem Grill und die Lektüre des ausführlichen Programmheftes ließ die Zeit wie im Flug vergehen. Die TSG Weinheim ist in diesem Sommer in die Oberliga Baden-Württemberg aufgestiegen und dort als nördlichster Vertreter des Bundeslandes gut mit der Bahn zu erreichen.
Leider scheint sich das noch nicht herumgesprochen zu haben. Gerade mal etwas mehr als 200 Heimzuschauer wollten ihre Mannschaft an einem bundesligafreien Wochenende im wunderschönen Sepp-Herberger-Stadion sehen. Man geht hier wohl eher zum SV Waldhof, aber selbst der spielte auswärts. Die anwesenden Zuschauer verfolgten das Geschehen auch eher emotionslos. Als ein gerade eingewechselter Weinheimer nach einer Grätsche glatt Rot sah, hätte man schon ein wenig Empörung über diese doch diskutable Entscheidung erwarten können.
Die Gästefans aus Spielberg waren mit einem Bus angereist und wussten vor allem quantitativ zu überzeugen, nachdem ihr Verein die ersten vier Ligaspiele allesamt verloren hatte. Diesmal gab es drei verdiente Punkte, auch wenn der Siegtreffer erst in der 89. Minute fiel. Die rote Laterne wurde direkt an Weinheim übergeben, die mit einem Punkt aus fünf Spielen nun ganz schlecht dastehen. Sie spielten zwar nicht katastrophal, aber leider auch nicht clever. Der älteste Feldspieler im Kader ist gerade einmal 25 Jahre alt und so dürfte vor allem mangelnde Erfahrung ein großes Problem im Abstiegskampf werden.