Freitag, 26. Februar 2016

26.02.2016
1. Liga (D)
1.FC Köln - Hertha BSC 0:1
RheinEnergie-Stadion (Köln)
48.900 Zuschauer (1.600 Gäste)
Das Kölner Stadion präsentiert sich als ein recht schönes Viereck: schlicht, steil und stimmungsvoll. Das Bundesliga-Heimspiel des 1.FC gegen die Berliner Hertha war für mich innerhalb Deutschlands die Begegnung mit den viertmeisten Zuschauern und dem höchsten Preis. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen, doch die zu erfüllen war nicht einfach. Auf dem Rasen entwickelte sich ein höhepunktarmes Geplänkel, bei dem ein schöner Angriff zum Sieg reichte. Vedad Ibisevic machte für Hertha den Unterschied.
Auf den Rängen waren beide Fangruppen recht solide unterwegs, aber weit davon entfernt, irgendwelche Bäume ausreißen zu können. Die Kölner präsentierten ein Spruchband nach dem anderen, von denen mir in den meisten Fällen die Hintergrund-Infos fehlten, während die Berliner Kurve für mich leider fast gar nicht einsehbar war. Ein intensiveres Spiel hätte der Stimmung sicherlich gut getan. So bleibt einmal mehr ein durchwachsener Eindruck vom Premiumprodukt Bundesliga. Für 33 Euro kriegt man bei anderen Events mehr geboten.

Donnerstag, 25. Februar 2016

25.02.2016
EuropaLeague - Zwischenrunde
Bayer Leverkusen - Sporting CP 3:1
BayArena (Leverkusen)
26.585 Zuschauer (2.000 Gäste)
Leverkusen gegen Lissabon - Werkself gegen Weltstadt. Ein ungleiches Duell, das sich sportlich schon beinahe im Hinspiel entschieden hatte. Mit einer 0:1-Hypothek reiste Sporting in die Kölner Peripherie, um dort auch recht bald seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Bayer zog souverän in die nächste Runde ein. Auf den Rängen dagegen zeigten die Grün-Weißen immer wieder, was möglich gewesen wäre, wenn sich die Partie ein wenig spannender gestaltet hätte. Zogen alle 2.000 Gästeanhänger mit, dann waren sie deutlich lauter als die Leverkusener.
Es ist schwer abzuschätzen, wie viele der mitgereisten Fans wirklich aus Portugal eingeflogen waren, doch es ist anzunehmen, dass die meisten ihren Erstwohnsitz in Deutschland oder seinen westlichen Nachbarländern haben. Mein Reiseweg war einigermaßen überschaubar und trotzdem schaffte ich es, mir durch einen gravierenden Fehler in der Anfahrt zwei Stunden Verspätung einzuhandeln und damit die erste halbe Stunde der Partie zu verpassen. Ein Glück, dass noch mehr als eine Halbzeit zu spielen war und ich den Ground zählen darf. Leverkusen gehört zu den Orten, die man nicht häufiger als nötig ansteuern muss,

Sonntag, 21. Februar 2016

21.02.2016
Testspiel (D)
1.FC Nackenheim - SG Wiesbachtal 3:0
Sportplatz am Schulzentrum (Nackenheim)
22 Zuschauer (10 Gäste)
Es ist bei diesen A-Klasse-Testspielen unheimlich schwer, eine exakte Zuschauerzahl anzugeben. Eintritt muss nicht gezahlt werden, also kommen und gehen die Leute, wie sie gerade möchten. Soll man also die zählen, die am Anfang da waren? Die am Ende? Oder die, die mehr als 45 Minuten gesehen haben? Zählt man herumspielende Kinder mit? Wer gehört zu den Betreuern und wer ist wirklich Zuschauer? Normalerweise spricht man ja bei der Angabe von 'zahlenden Zuschauern'. Dann müsste ich in Nackenheim korrekterweise Null angeben, aber das träfe es nicht.
Also lote ich nach bestem Wissen und Gewissen aus, wie viele echte Zuschauer es wohl wirklich waren und komme in Nackenheim auf 22, wobei natürlich um jeden einzelnen in der Zählung gerungen wurde, ob ich ihn nun dazuzähle oder nicht. Und dann wiederum fragt man sich, für wen man das eigentlich macht? Genau genommen interessiert bei Nackenheim gegen Wiesbachtal nicht mal die Angehörigen das Endergebnis. Aber der kleine Groundhopper freut sich über die Zahlenspielerei und einen neuen Sportplatz auf der Liste, den man zum Glück nie wieder besuchen muss.

Samstag, 20. Februar 2016

20.02.2016
Testspiel (D)
FV Biblis - Olympia Lampertheim 6:3
Pfaffenau-Stadion, KR (Biblis)
16 Zuschauer (4 Gäste)
Das Pfaffenau-Stadion hat einen Rasenplatz mit interessanter Tribüne und ein paar Stufen auf der Gegengerade. Allerdings ist die Anlage derart vernachlässigt, dass man davon ausgehen kann, dass dort demnächst keine Spiele stattfinden. Deshalb musste eben der langweilige Kunstrasenplatz gemacht werden. Dem Platz fehlen jegliche Highlights. Stufen, Kurven, Dächer oder ähnliches sind nicht vorhanden, lediglich das Vereinsheim, aus dem man das Spiel hinter verschmierten Scheiben verfolgen kann.
Doch ich blieb lieber draußen, denn das Spiel hatte wirklich einiges zu bieten, in erster Linie Tore. Neun Stück wurden in der munteren Partie erzielt. Schade, dass es um nichts ging. Gut, dass bald auch in den unteren Ligen der Punktspielbetrieb wieder aufgenommen wird.

Sonntag, 14. Februar 2016

14.02.2016
2. Liga (D)
SC Freiburg - Fortuna Düsseldorf 1:2
Schwarzwald-Stadion (Freiburg)
22.500 Zuschauer (800 Gäste)
Das sollten sichere drei Punkte sein für den SC Freiburg, doch am Ende kam alles ganz anders. Ein abgefälschter Distanzschuss bescherte der Fortuna drei Auswärtspunkte und das nicht einmal unverdient. Der SC tat viel zu wenig für einen Aufstiegsaspiranten, wirkte beinahe verunsichert nach der jüngsten 0:2-Pleite in Bochum. Mir soll es recht sein. Beide Vereine passen gut in die 2. Liga und können gerne dort bleiben. Vorerst bleibt Freiburg auf einem Aufstiegsplatz, mal sehen wie lange noch.
Das Dreisam- beziehungsweise Schwarzwald-Stadion ist wirklich schön. Wolkenverhangene Berge bildeten eine prächtige Kulisse. Nur blöd, wenn man sich für einen Stehplatz entschieden hat und quasi minütlich um seinen Platz kämpfen muss, vor allem wenn man gerne herumläuft und Fotos aus verschiedenen Perspektiven schießen möchte. Die Bratwurst mit 2,70 € leicht überteuert, aber immerhin kann man hier noch mit Bargeld bezahlen. Noch lohnt sich also ein Besuch in Freiburg. Möge der Stadionneubau möglichst lange auf sich warten lassen.

Samstag, 13. Februar 2016

13.02.2016
5. Liga (D)
SGV Freiberg - SSV Reutlingen 2:0
Wasenstadion, KR (Freiberg am Neckar)
400 Zuschauer (80 Gäste)
Oh wei, SSV Reutlingen. Der Traditionsverein steckt mittendrin im Abstiegskampf der Oberliga Baden-Württemberg. Der schwache Auftritt beim Mitkonkurrenten SGV Freiberg machte nicht gerade Hoffnung auf Besserung. Ein Absturz in die Sechstklassigkeit würde die vielleicht beste Fangruppierung der Liga noch weiter verkleinern. Schon in Freiberg hatten die Reutlinger Anhänger beinahe mehr Fahnen als Leute dabei. Nach dem 0:2 verschlug es ihnen zudem noch die Sprache.
Die SGV wurde dagegen über 90 Minuten akustisch unterstützt, und zwar einigermaßen ungewöhnlich durch trommelnde Afrikaner. Vier Asylbewerber aus Gambia haben sich schon vor drei Jahren zusammengeschlossen und sind noch immer dabei, die Blau-Weißen lautstark nach vorne zu trommeln. Schade, dass all das auf dem Kunstrasen passierte und nicht im echten Wasenstadion. Bei Nieselregen wurde es auch für die Zuschauer zu einer Rutschpartie. So werde auch ich noch einmal wiederkommen müssen, um den Hauptplatz zu sehen.

Sonntag, 7. Februar 2016

07.02.2016
Testspiel (D)
SV Sachsenhausen II - Blau-Gelb Frankfurt II 2:1
Sportplatz Mainwasen, KR (Frankfurt)
5 Zuschauer (2 Gäste)
Sensationell, ein unfassbar unterklassiges Testspiel auf einem Kunstrasen ohne Ausbau vor 5 Zuschauern, von denen einer ich selbst war. Ich wollte halt einfach mal wieder einen Doppler machen. Zwei Spiele an einem Tag und dann auch noch in zwei verschiedenen Bundesländern, das ist für jemanden ohne Auto gar nicht so einfach. Der eigentliche Sportplatz Mainwasen ist schon unspektakulär genug, der Kunstrasenplatz daneben wirklich nur ein eingezäuntes Stück Grün.
Direkt nach dem Spiel wurde das Hauptspiel, die Partie der ersten Mannschaft des SV Sachsenhausen, angepfiffen, doch ich war so zeitig vor Ort, das ich pünktlich zum Anpfiff der zweiten Mannschaft ankam. Dann noch auf das dritte Spiel des Tages zu warten wäre zu viel des Guten gewesen.
07.02.2016
Testspiel (D)
FC Basara Mainz - Vorwärts Orient Mainz 7:1
Sportanlage Albert-Schweitzer-Straße (Mainz)
15 Zuschauer (12 Gäste)
Als offizielles Testspiel wurde dieser Kick nicht gewertet, denn beiden Mannschaften fehlten Spieler. Gespielt wurde trotzdem, dann also ein inoffizielles Testspiel. Basara war klar überlegen, brauchte aber bis kurz vor dem Halbzeitpfiff, bis das Leder endlich über die Linie wollte. Bei eisigem Wind und Nieselregen von der Seite war es alles andere als ein gemütlicher Ausflug auf einen Kunstrasen ohne nennenswerten Ausbau. Immerhin drei Stufen, das hat ja auch nicht jeder.
Das große Highlight des Ausflugs war sowieso der Verein Basara an sich. Gegründet vom ehemaligen 05er Spieler Shinji Okazaki hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, die Integration junger Japaner in Deutschland zu vereinfachen. Der kulturelle Austausch steht im Vordergrund, ambitioniert Fußball gespielt werden soll aber auch. Okazaki derweil hat Mainz längst verlassen und ist aktuell mit Leicester City Tabellenführer der Premier League, doch er hat Spuren in Rheinhessen hinterlassen.

Samstag, 6. Februar 2016

06.02.2016
3. Liga (D)
Mainz 05 II - Preußen Münster 2:3
Bruchwegstadion (Mainz)
1.111 Zuschauer (600 Gäste)
Als ich vor knapp fünf Jahren antrat, mir die Münsteraner Fanszene bei deren Auswärtsspiel in Erfurt anzusehen, bekamen die doch glatt ein Reiseverbot und mussten zu Hause bleiben. Nach diversen weiteren gescheiterten Versuchen sollte es nun endlich klappen. Und ich war ganz besonders heiß darauf, die Preußenfans mal zu erleben, denn ihre in zwei Gruppen gespaltene Ultra-Szene ist schon irgendwie was besonderes. Die Gruppo Resistente und die Deviants haben sich zwar ein wenig angenähert, machen aber dennoch beide ihr eigenes Ding.
Das Ergebnis: Zwei Gruppen, die nebeneinander standen und zeitgleich unterschiedliche Dinge sangen. Das war aber gar nicht so schlimm, denn es war aus beiden Lagern ein 90-minütige Singsang mit südländischen Trommel-Rhythmen, der sich mitunter sogar ganz gut ergänzte. Vor ein paar Monaten habe ich Osnabrück an selber Stelle gesehen. Mit ihrem Old School-Auftritt lagen sie Welten von den Preußen entfernt, wobei ich nicht sagen kann, was mir besser gefallen hat. Spielerisch hat mir in jedem Fall das Münster-Spiel besser gefallen. Eine muntere Partie und fünf Tore!